„Mein Unglinghausen“

– von Heidemarie Oerter –

Mein Unglinghausen

Ich war im Urlaub, im fernen Land,
kraxelte auf Berge und buddelte im Sand.
Fuhr auf dem Schiff, mit dem Auto, mit der Bahn,
doch am meisten rührte es das Herz mir an,
kam ich zurück übern Westerwald,
da wurde es zwar schlagartig kalt,
doch Wälder sah ich, saftig und grün
und den Bussard seine Kreise ziehen.
Ab Siegen schlug das Herz mir schneller,
zwar wurde der Himmel dort nicht heller,
doch ich war fast zu Hause, konnte es nicht begreifen,
warum nur in die Ferne schweifen?
Und dann sah ich mein Dorf, meine Heimat, mein Glück,
wie gern komm ich immer wieder zurück.
Eingebettet in Hügel, Wälder und Wiesen,
munter hör ich das Bächlein fließen.
Die Menschen grüßen freundlich und heben die Hand,
hier hat ja stets jeder jeden gekannt.
Ich schaue mich um, hoffentlich ist alles noch so wie es war,
dann die Erleichterung – alles klar.
Jedes Haus, jeder Baum, jeder Mensch, jedes Tier,
gehören zur Heimat, so wünsch ich es mir.
Eins kann ich darum auch gar nicht leiden:
warum sind wir im Prahlen so bescheiden?
Wir wohnen hier zwar auf dem Land,
doch das hat nichts zu tun mit dem Verstand,
denn hier wird was auf die Beine gestellt,
es wird nicht gespart, weder Mühe noch Geld.
Wir pflegen Traditionen der Väter und sind darauf stolz,
so machen noch viele im Hauberg ihr Holz.
Die Rezepte der Großmütter sind heut sehr begehrt,
fürs Duffelnsfest stehen die Frauen tagelang am Herd.
Mit guter Laune und fröhlichem Lachen,
entstehen in großen Mengen die leckersten Sachen.
Kulturell passiert noch so mancherlei
und wer wäre da nicht gerne dabei,
wenn Chöre vielfältig musizieren
und Posaunen klangvoll triumphieren,
wenn Wanderfreunde kehren bei uns ein,
hier sind sie Mensch, hier dürfen sie sein.
Manche sind gar top in Form,
ihr Sport- und Spieltrieb ist ganz enorm,
Fußball, Tennis und Frauensport,
alles bietet dieser Ort.
Die Feuerwehr ist stets bereit
zum Löschen und zur Geselligkeit.
Nachbarschaft hat einen großen Wert,
auch das Lachen des Nachwuchses die meisten nicht stört.
So kam ich ins Schwärmen und wünsch mir so sehr,
dass dieser Ort auch in Zukunft die Heimat unsrer Kinder wär.
Selig schau ich von den grünen Höhn:
das, was Gott schuf und was wir lieben – ist einfach schön!

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