– Text und Bild: Willy Hermann –
Die Wanderfreunde Unglinghausen haben das kühle Regenwetter zuhause gelassen und ihren einwöchigen Pfingstausflug bei Sonnenschein im Bayerischen Wald verlebt.
Im Nationalpark erwanderten sie den mit 1300 Meter Steglänge weltweit längsten Baumwipfelpfad, der auf der Plattform des beeindruckenden Aussichtsturmes in einer Höhe von 44 Metern endet. Hier genossen die Wanderfreunde einen fantastischen und nahezu grenzenlosen Ausblick auf eine gepflegte Kulturlandschaft bis hin zu den Alpen.
Pfingstmontag haben sich die Wanderer den seit über 600 Jahren in Bad Kötzting stattfindenden Pfingstritt angeschaut. Mit etwa 15- bis 20.000 Zuschauern bestaunten sie fast 900 Reiter in ihren traditionellen Trachten auf festlich geschmückten Pferden, angeführt vom aus Rom angereisten früheren Regensburger Erzbischof Müller. Nachmittags stand ein Besuch im Glasdorf Weinfurtner auf dem Programm. Hier konnten sie die faszinierende Wunderwelt des Glases entdecken. Exklusive Glas-Kollektionen, Vasen und Teller, Glas-Tierchen und vieles mehr – Ofenware von Glasbläsern individuell gefertigt.
Da an diesem Pfingstwochenende in Schönberg und der näheren Umgebung keine IVV – Wanderveranstaltungen stattfanden, entschieden sich die Siegerländer für die Permanenten Wanderwege der ortsansässigen Wanderfreunde. Angeboten wurden Wanderstrecken „Rund um den Kadernberg“ über 5-, 11- und 18 km sowie der Nordic Walking – Weg im romantischen Ohetal über 10 km. Oftmals musste in der wilden Natur des Bayerischen Waldes ein Höhenunterschied bis 170 m bewältigt werden. Start und Ziel war ihr „zuhause“, das Hotel Antoniushof in Schönberg.
Ein besonderes Erlebnis war ein geführter Ausflug nach Tschechien in den Böhmer Wald. Vorbei an dem in den 50er Jahren errichteten Moldau Stausee, ein gewaltiges Bauwerk mit Länge von 42 km und einer Breite von 5 km (Böhmerwald-Meer), erreichten sie gegen Mittag das malerische Städtchen Krumau (Ceský Krumlov). Sie konnten bestätigen, dass man in den historischen Gässchen den Eindruck bekommt, eine Zeitreise in die Vergangenheit unternommen zu haben. Seit Jahrhunderten gilt das kleine Städtchen an der Moldau, über dem die prächtige Burg thront, als “Perle des Böhmerwaldes” – und das nicht nur wegen der einzigartigen Lage in einer Moldau -Schleife. Die komplette Innenstadt steht unter Denkmalschutz. Die UNESCO erklärte 1992 die gesamte Innenstadt zum Weltkulturerbe. Ausklingen ließen die Wanderer ihren Ausflug mit einer Führung durch die Altstadt von Passau mit Besichtigung des Doms St. Stephan, in dem die größte Orgel der Welt erklingt. Darüber thronen die Burg Veste Oberhaus und die Wallfahrtskirche Maria Hilf. Highlight war jedoch das faszinierende Naturschauspiel am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz.