Fernblick über Unglinghausen
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Hier am Heidenüffel ist der höchste Punkt des Rundweges erreicht. Die alten Gemarkungsnamen sollen nicht vergessen werden; deshalb findet man insgesamt 60 Gemarkungsschilder mit den Namen aus dem Urkataster von 1836 und in dem hier in Unglinghausen gesprochenen Dialekt abgebildet.
Die Lichtenhardt mit einer Erhebung von 494 m ist neben dem Kindelsberg einer der höchsten freistehenden Berge. Darum wurde zu Beginn der Landesvermessung 1840 auf der flachen Kuppe der Lichtenhardt ein trigonometrischer Punkt (TP) eingemessen und angelegt. Trigonometrische Punkte gehören allgemein zu einem Netz von Festpunkten, mittels derer ein größerer Teil der Erdoberfläche, z.B. ein Land, vermessen wird. Das Festpunktfeld besteht aus einer großen Anzahl von Boden- und Hochpunkten. Die Bodenpunkte werden durch Steinpfeiler vermarkt. Eine darunterliegende Platte dient als Sicherung. Zur Durchführung der neuen Landesvermessung wurde am 1. Januar 1875 die „Königlich Preußische Landesaufnahme“ gegründet. Um die Messungen genauer mit einem Winkelmessinstrument (Theodolit) durchführen zu können, wurden an den Festpunkten im Siegerland ab 1892 neue Vermessungsgerüste aus Holz errichtet.
Solch ein Vermessungsgerüst hat auch auf der Kuppe der Lichtenhardt gestanden.
Am 23.Juni 1896 schreibt der Trigonometer der Preußischen Landesaufnahme:
„Das Signal steht auf dem Berge Lichtenhardt, 2½ km südlich Dahlbruch. Dasselbe wird dargestellt durch einen hölzernen Aussichtsturm des S.G.V. (Sektion Hilchenbach) mit aufgesetzter Tafel.“
Ältere Bürger in Unglinghausen erinnern sich noch an den Aussichtsturm auf der Lichtenhardt, der in den Kriegsjahren zerfallen ist.
Die Landvermessung wird heute über Satelliten gestützt vorgenommen, und die alten Basaltsäulen werden nicht mehr gebraucht; sie werden aber noch in der Denkmalliste geführt.
Eine dieser Basaltsäulen ist auf der Lichtenhardt noch erhalten und freigelegt.
Quellennachweis: Westfälisches Amt für Denkmalpflege, Münster. Vermessungsschriften der PrLA II. Ordnung, HAG. Auskunft Stadtarchiv Hilchenbach.
Aussichtstürme, Technische Kulturdenkmale in Westfalen, Hans Fröhlich, 1985.