Historisches

Unglinghausen in alter Zeit

Im Jahre 1344 wird der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es wird im Bickenschen Mann- und Zinsbuch als „Undeckushusen“ aufgeführt. Das Bickensche Mann- und Zinsbuch nennt Personen und Gemeinden, die den Herren von Bicken zu Diensten und Abgaben verpflichtet waren.

In späteren Dokumenten hat sich die Bezeichnung mehrfach geändert. 1447 taucht die Bezeichnung „Unckelkusen“ auf. Aus dieser wird 1560 „Unkelkausen“ und 1572 „Unkellkusen“. Im Jahre 1600 bekommt das Dorf die Silbe „ing“ in den Namen und heißt „Uncklingkhausen“.

Im Laufe der Jahrhunderte erscheinen noch weiter Schreibweisen. Die heutige Ortsbezeichnung „Unglinghausen“ kann 1724 zum ersten Mal dokumentarisch nachgewiesen werden.

Einiges zum Schulwesen: Wahrscheinlich nach dem 30-jährigen Krieg um 1660 wurde in einer bereitgestellten Stube Unterricht gehalten. Ein Schulhaus mit ansehnlichen Fenstern und einem kleinen Glockenturm wurde 1744 gebaut, dessen Glocke – 1719 in Holzklau gegossen – bis zum Jahre 1920 ihren Dienst tat. Die Lehrer wechselten häufig, aber der so beliebte Heinrich Schmick blieb dem Dorf verbunden vom 1. Amtsantritt 1821 im Alter von 20 Jahre bis zu seinem Tod 1859. er war der Vater des späte bekannten Professors und Heimatdichters Jakob H. Schmick (1824 – 1905), bekannt durch vielfaches Schriftgut, aber populär geworden durch seine „Riimcher uß d’m Seejerland“.

Nachdem 1895 auch ein Wohnhaus für den Lehrer erstellt war, entstand 1926 ein notwendig gewordener Schulbau mit anschließender Lehrerwohnung, in die der Lehrer Otto Kolb (tätig im Ort von 1911 – 1942) einzog. Erweitert wurde die Schule im Jahre 1955 und nochmals 1965, bis nach der Schulreform ab 1969 die Grundschüler in Eckmannshausen und die Oberstufe un Dreis-Tiefenbach Platz fanden. In das mehrfach erweiterte Schulgebäude zog dann die Sonderschule der Großgemeinde Netphen ein.

Die Gottesdienste für zumeist evangelischen Ortsbewohner fanden seit langem im alten Vereinshaus statt, bis um 1960 ein neues größeres Gebäude erstellt wurde. Auch der seit 1826 bestehende Friedhof wurde mehrmals erweitert. Nach 1970 kam eine Friedhofshalle hinzu, nachdem auch anno 1957 eine würdige Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege auf dem Friedhof errichtet war.

An Neuerungen und Erleichterungen für das dörfliche Leben wurde ab 1880 der bisherige von Eckmannshausen nach Kredenbach führende Weg zur Straße ausgebaut, 1911 eine öffentliche Fernsprechstelle geschaffen, 1921 – wie auch in den Nachbarorten – die elektrische Lichtleitung und schließlich 1956 die Wasserleitung angelegt, sowie später die Kanalisation. Auch erhielt der Sportplatz eine Flutlichtanlage sowie ein Umkleidegebäude.

Die Busverbindung Unglinghausen – Weidenau wurde 1949 eröffnet. Damit war eine bessere Möglichkeit gegeben, zur Arbeitsstätte zu kommen und größere Einkäufe außerhalb zu tätigen. Heute geht es vielfach mit dem eigenen Wagen.

Neue Häuser zieren nun den Ort. Auch ein Feuerlöschteich wurde 1964 gebaut. Der Löschzug Unglinghausen beging im Jahre 1987 die 50-Jahrfeier seiner Gründung, wobei sein stets aufopferungsvoller Einsatz, getreu dem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, seine Würdigung fand.

Quelle: u.a. Festschrift – 650 Jahre Unglinghausen