Themenpunkt 6

Jungsteinzeitliche Funde vor der Lichtenhardt

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Scherben und Feuersteinklinge

Handgemachte Randscherbe eines Bechers mit unregelmäßig und flüchtig eingerissenen horizontalen Linien auf dem Hals; zwei unverzierte Wandscherben, außen gelbbraun, innen graubraun und rissig, Kern schwarz; Maserung aus groben Quarztrümmern und Gesteinsbröckchen, sehr mürbe und brüchig, neolithische Machart, Randdurchmesser etwa 14 cm.

Die Scherben wurden am 24.7.1951 von Hermann Stücher beim Erzschürfen in der Lichtenhardt gefunden.

In nur 25 m Entfernung wurde 1952 in einem Einschlag von Hermann Stücher (Sohn) eine Feuersteinklinge 2,6 cm breit gefunden, die aber zerschlagen wurde und deren Teile dann verloren gingen.

Bei einer Nachuntersuchung der Fundstelle durch den Heimatforscher Hauptlehrer Otto Krasa aus Gosenbach und Hermann Stücher am 22.7.1953 wurden zwei weitere kleine Wandscherben eines Bechers gefunden. Nun wurde die Suche durch Otto Krasa erweitert. In der Zeitspanne vom 12. – 17.10.1953 wurden weitere fünf Scherben gefunden. Eine Scherbe passt an den Rand der 1951 gefundenen Stücke, während vier dickwandigere Scherben der Machart nach zu den bodennahen Teilen des Bechers gehören können.

Ob es sich bei den hier gefundenen Gegenständen um Überreste einer alten (keltischen) Siedlung oder um eine Grabbeigabe handelt, konnte nicht geklärt werden.

Die Vermutung, dass es sich bei den Fundstücken um Scherben aus der Jung-Steinzeit (3.000 – 1800 v. Chr.) handeln könnte, hat sich vollauf bestätigt, wie es aus dem Untersuchungsbericht von Dr. Beck, dem Leiter der Außenstelle Arnsberg vom Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte, hervorgeht. – Es handelt sich hier wohl um die ältesten rechtsrheinischen Fundstücke; sie wurden dem Museum in Siegen übergeben.

Leider sind die Teile in Siegen nicht mehr auffindbar, so dass nur noch ein Untersuchungsfoto aus Münster an den Fund in der Lichtenhardt erinnert.

Auszugsweise übernommen aus:

Blätter des  Siegerländer Heimatvereins e. V., Band  32, Heft 3, 1955.

Artikel aus der Westfalenpost, Ausgabe Siegen vom 13.08.1955.