(Quelle „Blick ins Netpherland“, Ausgabe Nr. 33 aus dem Jahre 1991 und Heimatverein Netphen e.V. )
Jacob Heinrich Schmick wurde am 27. August 1824 in Unglinghausen geboren. Er war der Sohn des aus Deuz stammenden Heinrich Schmick, der 1821 nach Unglinghausen kam und fast 40 Jahre als Lehrer hier tätig war. Seine Mutter war die Unglinghausenerin Maria Catharina Schmick, geb. Hoffmann. Er hatte drei Brüder und eine Schwester.
Das musische Talent von Jakob Heinrich Schmick und seine Intelligenz wurden vom Elternhaus gefördert. 1842 trat er in das Lehrerseminar von Soest ein. Mit ausgezeichneten Zeugnissen kehrte er von dort in seine Siegerländer Heimat zurück und arbeitete als Privatlehrer in (Siegen-)Hillnhütten. 1863 heiratete er und bezog ein Jahr später als Gasthörer die Universität in Berlin. Hier hospitierte er bei dem Pädagogen, Demokraten und Schulreformer Adolph Diesterweg.
In Siegen übernahm er anschließend an der Bürgerschule den Unterricht für Zeichnen und Singen. Aus seiner Rektorenstelle an der Privatrektorenschule in Kirchen wurde er 1851, wegen eines Briefes, in dem er den Neuerungen der bürgerlichen Revolution von 1848/49 zustimmte, entlassen.
Mehrere Reisen und Anstellungen führten ihn u.a. für vier Jahre nach England, wo er mit Ferd. Freiligrath in freundschaftliche Verbindung trat, sowie für kurze Zeit nach Paris und Bremen, bevor er die Doktorwürde in Jena erwarb. Er wurde Oberlehrer und Professor in Köln, wo er bis zu seiner Pensionierung 1889 arbeitete. Er war Vater von 10 Kindern.
Schmick war ein Mann von großer Vielseitigkeit. Er schrieb über verschiedene Wissensgebiete, malte, schnitzte, musizierte und dichtete. Neben seinen der Pädagogik zuzurechnenden Arbeiten veröffentlichte er Schriften zur Bildung der Eiszeiten und zu religiös-metaphysischen Fragen. Für seine breite wissenschaftliche Tätigkeit wurde ihm 1874 der Professorentitel verliehen.
Bekannt geworden ist Schmick durch eine Mundartsammlung, die die damalige Entdeckung der Mundartdichtung aufgriff und förderte. Die Riimcher uß d’m Seejerland va’nm Seejerläner“ sind bis heute überaus erfolgreich.
Als mundartlicher Dichter des Siegerlandes hat Prof. Dr. phil. Jakob Heinrich Schmick entscheidend zur Belebung des „Seejerländer Plat“ und zur Stärkung des echten Heimatbewusstseins beigetragen.
Er verstarb am 19. März 1905 in Köln, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand. Die schwarze gußeiserne Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Unglinghausen erinnert an ihn.